Einlass: 16:30 Uhr
Dauer des Programms: ca. 1 Stunde / keine Pause
VK: 20 € AK: 25 €
Anmeldung Email: sylke@klanggewoelbe-delitzsch.de Tel: 0177 68 55 360
„Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“
WORTKONZERT
Text:
Rainer Maria Rilke / Komposition: Viktor Ullmann
Interpreten:
Sibylle Kuhne – Schauspielerin / Tommaso Graiff – Pianist
„DER CORNET“
Der „große lyrische Sänger der Liebe“ Rainer Maria Rilke (1875-1926) hat als 24-Jähriger diese
dramatische Dichtung 1899 in einer Nacht wie „in einem Atem“ niedergeschrieben.
Die Geschichte seines Vorfahren Christoph Rilke erzählt von romantischer Jugend und
rauschhaftem Lebenshunger, erwachender Liebe und vom Sterben in den Flammen des Krieges.
Eine „Soldatenballade aus dem 17. Jahrhundert in der Zeit der beiden Weltkriege“ (Wikipedia).
Der „Cornet“ war ein Fahnenträger, der in der Schlacht voranging. Rilke lässt seinen Vorfahren
in der Ballade einen Brief an die Mutter schreiben: „… seid stolz, ich trage die Fahne …“.
Der dramatische Ritt, dem Feind entgegen, zieht uns in den Bann, hoffend und bangend, erzählt
in plastischen, emotional starken Bildern.
Rilke selbst trug die „lyrisch-expressionistische“ Erzählung gern und oft mit seiner leisen
„singenden“ Stimme vor. In späteren Jahren stellte er sie in den Kontext aktueller Ereignisse,
die in die Ballade als Dialog „eingeflochten“ wurden.
Viktor Ullmann (1898-1944) hat im Ghetto Theresienstadt Rilkes „Cornet“ für Klavier und
Sprechstimme in einem außergewöhnlichen „Melodram“ vertont, seiner letzten Komposition,
kurz bevor er nach Auschwitz deportiert und ermordet wurde.
Im ersten Teil des Programms führt Sibylle Kuhne in Historie und Entstehungsgeschichte ein,
erklärt Begriffe und erzählt Biografisches zu Rilke und Ullmann. Tommaso Graiff bereichert
mit ausgewählten Klavierstücken diesen „Auftakt“, gleichsam als musikalische Klammer.
Die „Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ eröffnete 1912 die bis heute
beliebte Reihe der Insel-Bücherei mit Nr.1, erlebte viele Neuauflagen, wurde mehrfach vertont
und wird immer wieder erfolgreich interpretiert.
Dauer des Programms: ca. 1 Stunde / keine Pause